AG Demenzprävention

Diese AG befasst sich mit dem Einfluss des Lebensstils auf das Demenzrisiko insbesondere bei Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Analyse und Verbesserung des Wissensstands zu Risiko- und Schutzfaktoren im Hinblick auf das Demenz-Erkrankungsrisiko. Hier fokussieren wir sowohl speziell die Gruppe der Menschen mit Parkinson-Krankheit, die ein bis zu 6-fach erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Parkinson-Demenz gegenüber Menschen ohne Parkinson-Krankheit haben, als auch die Gruppe der Menschen ab 18 Jahre ohne Parkinson-Krankheit.

Aktuelle Projekte

Kognitive Reserve bei Menschen mit Parkinson-Krankheit

Kognitive Reserve gilt als Schutzfaktor für kognitive Funktionen und kann interindividuelle Unterschiede in der kognitiven Leistung bei ähnlichem Grad der Neurodegeneration erklären. Das Konzept der kognitiven Reserve wurde ursprünglich im Bereich der Alzheimer-Erkrankung etabliert, gewinnt jedoch auch im Kontext der Parkinson-Krankheit zunehmend Beachtung. Aktuelle Arbeiten der Arbeitsgruppe beschäftigen sich mit der Identifizierung von Wirkfaktoren der kognitiven Reserve (z.B. Bildung, berufliche Komplexität, kognitiv-stimulierende Lifestyle-Aktivitäten, physische Aktivität) bei Menschen mit der Parkinson-Krankheit (z.B. LANDSCAPE-Studie), sowie der REM-Schlaf-Verhaltensstörung, die als mögliches Prodromalstadium der Parkinson-Krankheit gilt. Ein besseres Verständnis davon, wie die kognitive Reserve die kognitive Leistungsfähigkeit beeinflusst, kann zur Entwicklung von Präventionsstrategien und gezielten Interventionen zur Bekämpfung des kognitiven Abbaus beitragen.

Wissen über Demenz und Demenzprävention

In diesem Projekt soll eruiert werden, inwieweit Menschen mit und ohne Parkinson-Krankheit Kenntnisse zum Thema Demenz und Demenzprävention haben. Bisherige Studien weisen auf defizitäres Wissen über Risiko- und Schutzfaktoren der Allgemeinbevölkerung hin: So ergaben z.B. Surveys in den Niederlanden, England und Deutschland (Heger et al., 2019; Marcinkiewicz & Reid, 2016; Luck et al., 2016), dass über 50% der Bevölkerung überzeugt sind, das Demenzrisiko könne nicht beeinflusst werden. Da Menschen mit Parkinson-Krankheit standardmäßig in neurologischer Behandlung sind, könnte vermutet werden, dass sie besser über das Thema informiert sind; bislang liegen jedoch keine Daten zu dieser Zielgruppe vor. In einem aktuellen Online-Survey soll diese Forschungslücke geschlossen werden und gleichzeitig ein Vergleich mit der Kenntnis von Menschen ohne Parkinson-Krankheit vorgenommen werden. Basierend hierauf können Informations- und Interventionskampagnen konzeptualisiert und durchgeführt werden. Ziel dieser Evaluation ist es, langfristig zu einer systematischen Verbesserung der demenzspezifischen Gesundheitskompetenz der Allgemeinbevölkerung beizutragen.

Demenzprävention ab Kindesalter

Seit 2018 führt die Abteilung im Rahmen der KölnerKinderUni immer wieder Vorlesungen zum Thema „Wenn Omi die Brille in den Kühlschrank legt… - Die Krankheit „Alzheimer Demenz“ - und was wir schon als Kind dagegen tun können“ im Rahmen der KölnerKinderUni durch. Die Kinder lernen auf spielerische Art und Weise Wissenswertes über das alternde Gehirn, die Alzheimer Demenz und Möglichkeiten der Demenzdiagnostik. Ein Schwerpunkt liegt in der Vermittlung von Schutz- und Risikofaktoren und den Möglichkeiten bereits im Kindesalter dem eigenen Demenzrisiko aktiv vorzubeugen.

Vorlesungen der KölnerKinderUni zum Thema „Alzheimer Demenz“

Publikationen

Ausgewählte Publikationen der letzten Jahre

2024

Ophey, A., Wirtz, K., Wolfsgruber, S., Balzer-Geldsetzer, M., Berg, D., Hilker-Roggendorf, R., Kassubek, J., Liepelt-Scarfone, I., Becker, S., Mollenhauer, B., Reetz, K., Riedel, O., Schulz, J. B., Storch, A., Trenkwalder, C., Witt, K., Wittchen, H. U., Dodel, R., Roeske, S., & Kalbe, E. (2024). Mid- and late-life lifestyle activities as main drivers of general and domain-specific cognitive reserve in individuals with Parkinson's disease: cross-sectional and longitudinal evidence from the LANDSCAPE study. Journal of Neurology271(8), 5411–5424. https://doi.org/10.1007/s00415-024-12484-0

2023

Ophey, A., Brijoux, T., Conrad, A., Folkerts, A. K., Zank, S., & Kalbe, E. (2023). Cognition in People Aged 80 Years and Older: Determinants and Predictors of Change from a Population-Based Representative Study in Germany. The Journal of Frailty & Aging, 1-9. https://doi.org/10.14283/jfa.2023.20

Team

Lilli Ahrenberg, M. Sc. 
E-Mail lilli.ahrenberg@uk-koeln.de

Prof. Dr. rer. nat. Elke Kalbe
Leiterin der Arbeitsgruppe
E-Mail elke.kalbe@uk-koeln.de

Dr. Ann-Kristin Folkerts
Gerontologin
E-Mail ann-kristin.folkerts@uk-koeln.de

Dr. Anja Ophey, M. Sc.
Psychologin
E-Mail anja.ophey@uk-koeln.de

Prof. a. D. Josef Kessler, Dipl.-Psych.
E-Mail josef.kessler@uk-koeln.de